Französische Austauschschüler lernen deutsche Weihnachtsbräuche kennen
Auch wenn man Grammatik und Vokabeln stets fleißig gelernt hat, ist es gar nicht so einfach, in einer fremden Sprache zu erklären, wie sich der Plätzchenteig zum Kekseausstechen am besten ausrollen lässt.
Diese Erfahrung machten jetzt einige Siebt-, Acht- und Neuntklässler der Spenger Realschule, als sie zusammen mit 14 Austauschschülern aus Frankreich vorweihnachtliches Backwerk herstellten.
Doch trotz zwischenzeitlicher Verständigungsprobleme produzierten die Jugendlichen gemeinsam diverse Bleche voller leckerer goldbrauner Sterne, Tannenbäume und Herzen, die anschließend gemeinschaftlich verzehrt wurden.
„Und wenn es gar nicht anders geht, verständigen wir uns eben mit Händen und Füßen“, sagt Colin, während er – wie auch Austauschschüler Loric – ein Engelsglöckchen aus Perlen, Band und einem Mini-Blumentopf bastelt.
„Adventsbräuche wie Plätzchen backen, Weihnachtmärkte oder Kalender mit 24 Türchen sind in Frankreich mehr oder weniger unbekannt“, erläutert die Französischlehrerin Barbara Tralle, die den Austausch an der Spenger Realschule betreut. „Deshalb finden unsere Gäste das hier alles ziemlich spannend.“
Eine Woche bleiben die jungen Franzosen aus Marans bei La Rochelle an der französischen Atlantikküste in Spenge. In dieser Zeit erwartet sie ein abwechslungsreiches Programm: Neben dem Kennenlernen des deutschen Schulalltags und des Lebens in den Gastfamilien stehen Besuche in der Lebkuchenfabrik Schulze in Borgholzhausen, im Zoo und auf dem Weihnachtsmarkt in Münster sowie in der Herforder Eishalle auf dem Plan.
Das Kennenlernen einer anderen Kultur und das Knüpfen neuer Kontakte mit Gleichaltrigen über Landesgrenzen hinweg, so sind sich die betreuenden Lehrkräfte einig, sei das Wichtigste an dem Austauschprogramm.
Lecker: Fabrice Gaudin, Betreuer der französischen Austauschschüler, Alexandre, Killian und Björn (vorn, v.l.) backen Plätzchen in der Lehrküche der Spenger Realschule.
NW, Artikel von Freitag 04.12.2009