Suchtpräventionswoche setzt auf Stärkung für Körper und Geist
Spenge. „Wir erfahren hier nicht nur Spannendes zum Thema Sucht, sondern lernen auch viel über eine gesunde Lebensweise. Und dass wir mal keinen normalen Unterricht haben, ist auch nicht schlecht.“ Die 13-jährige Sharina kann dem Suchtpräventionsprojekt nur Positives abgewinnen. Seit mehr als 20 Jahren wird es an der Realschule Spenge jährlich durchgeführt.
„In der ganzen Zeit sind nur Kleinigkeiten verändert worden, denn das Projekt hat sich einfach bewährt“, erklärt Lehrerin Sandra Hötger. „Zwar gibt es an unserer Schule keine größere Suchtproblematik, aber insgesamt kann Sucht bei Jugendlichen schon zum Problem werden.“
Gestern Vormittag durchliefen die Schülerinnen und Schüler zunächst die einzelnen Stationen des Body&Grips-Mobils des Deutschen Roten Kreuzes. In kleinen Übungseinheiten informierten sie sich in Gruppen zu den Themenbereichen Bewegung, Ernährung, Ich und Du, Sexualität und Sucht.
„Wer mit seinem Körper im Reinen ist, ist nicht so anfällig für eine Sucht“, erklärt Sandra Hötger. Daher sei es wichtig, eine Wissensgrundlage zum Thema Gesundheit allgemein zu schaffen.
Auch ein gutes soziales Umfeld spiele bei der Suchtprävention eine große Rolle, so dass auch Vertrauensübungen auf dem Programm standen.
Am heutigen Mittwoch besuchen die Schülerinnen und Schüler die Kriminalpolizei sowie die Fachstelle für Suchtberatung in Herford, wo sie von den Mitarbeitern etwas über deren Arbeit und Erfahrungen mit Süchtigen erfahren.
„Dabei kommen natürlich nicht nur stoffgebundene Abhängigkeiten zur Sprache, sondern auch die Computersucht und Essstörungen.“ Gerade diese seien unter Jugendlichen verbreitet, wie auch die Alkoholsucht. „Das Rauchen geht dagegen eher zurück“, weiß die Lehrerin.
Nachmittags dürfen die Schüler dann unter mehreren Aktivitäten wählen, zur Auswahl steht auch ein Gespräch mit einem Betroffenen. „Das bewegt sie erfahrungsgemäß am meisten“, sagt Lehrerin Sandra Hötger.
Foto: Vertrauensübung: Omar (14) steht auf dem „laufenden A“, einer Station des Body&Grips-Mobils des DRK. Jeremy, Tom, Marcel und Jannik (von links) stützen den Holz-Buchstaben, damit Omar nicht hinunterfällt.
NW, Artikel von Mittwoch 20.11.2013